Chemsex

Der Begriff Chemsex steht für Sex unter dem Einfluss von chemischen Drogen. Aber wann genau spricht man bei „Sex unter Drogeneinfluss“ auch wirklich von „Chemsex“? Welche Drogen stehen dabei im Fokus? Und was für Risiken gibt es dabei zu bedenken?

Unter Chemsex versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch vorranging Sex unter dem Einfluss bestimmter psychoaktiver Substanzen. Ziel ist ein intensiveres sexuelles Erleben durch die enthemmende und luststeigernde Wirkung der Drogen. Der Begriff entstand in der Londoner Schwulenszene und grenzt sich von Alkohol- oder gelegentlichem Drogenkonsum vor und/oder während dem Sex ab.

Wann wird „Sex and Drugs“ zu Chemsex?

Auch wenn es keine allgemeingültige Definition gibt, von Chemsex spricht man meistens, wenn Männer beim Sex mit Männern (MSM) ganz bestimmte Drogen geplant konsumieren. Dabei steht beim Konsum klar die luststeigernde, enthemmende Wirkung der Substanzen und damit verbunden ein besonders intensives sexuelles Erleben im Vordergrund. Der Begriff dient somit auch der Abgrenzung zu anderen Sexualpraktiken sowie dem Trinken von Alkohol oder dem Drogenkonsum bei der Anbahnung bzw. vor dem Sex um „in Stimmung zu kommen.“

Welche Drogen gehören dazu?

Typische Chems sind GHB/GBL (Liquid Ecstasy), Methamphetamin (Crystal Meth), Mephedron (Meph) und Ketamin. Während die ersten drei Substanzen stimulierend und euphorisierend wirken, führt Ketamin zu einer beruhigenden, teils dissoziativen Wirkung.

Die Einnahme kann oral, anal, durch Rauchen, Sniffen oder intravenös (Slamming) erfolgen – letztere birgt zusätzliche gesundheitliche Risiken.

Welche Risiken gibt es?

Chemsex kann psychische und körperliche Risiken mit sich bringen:

Psychisch: Angst, Wahnvorstellungen, Kontrollverlust, Blackouts, langfristig Depressionen oder Psychosen.

Körperlich: Gefahr der Überdosierung, Entzündungen oder Infektionen (HIV, Hepatitis) – besonders beim Slamming.

Sexuell: Durch Enthemmung und Schmerzreduktion kommt es oft zu härteren Praktiken und ungeschütztem Sex, was das Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten (z. B. HIV, Syphilis, Chlamydien) erhöht.

 

Daher sind Safer Use und Safer Sex die wichtigsten Regeln, um Risiken zu minimieren.

 

Informationen & Hilfsangebote:

Netzwerk und Informationen für User, Angehörige und Berater: chemsex.at

Mehr Infos zur sicheren Einnahme: know-drugs.ch

 

• Verein an.doc.stelle: Chemsex-Beratung unter +43 670 556 33 44 · office@andocstelle.at

• Courage: Gruppe in Wien Chemsex-Talk · +43 699 11063528 · m.alvarado-dupuy@courage-beratung.at

• Teampraxis im 6.: Spezialisierte Chemsex-Betreuung teampraxis.wien - Chemsex-Betreuung

• AIDS-Hilfe Wien: +43 1 599 37 – 36 · chemsex@aids-hilfe-wien.at

Weitere Infos: aids.at - Chemsex-Beratung

 

 

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Hinweis: Die bereitgestellten Informationen dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine medizinische Beratung. 

Quellenangaben: 

https://chemsex.at
https://de.know-drugs.ch
https://aids.at
https://checkit.wien/drug-checking/
https://www.hivandmore.de/archiv/2024-1/chemsex-intoxikationen-notfallsituationen.shtml

Foto von Shubham Dhage auf Unsplash

30. Oktober 2025
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